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  • Junges Mädchen mit Baby aus Sierra Leone

Projekte in Sierra Leone

Bereits seit mehreren Jahrzehnten gehört Sierra Leone zu den 10 am wenigsten entwickelten Ländern der Welt. Zudem ist die jüngere Geschichte des Landes von einem grausamen Rebellenkrieg geprägt. Im Kampf um Blutdiamanten verloren 75.000 Menschen ihr Leben, zum Teil durch die Hände von Kindersoldaten. Weitere 20.000 wurden verstümmelt. Die Zahl der Flüchtlinge: 2,6 Millionen. Das Land hatte gerade einmal 12 Jahre Zeit, sich vom Bürgerkrieg zu erholen, bevor es von einer weiteren Katastrophe heimgesucht wurde. Von 2014 bis 2016 forderte die Ebola-Epidemie fast 4.000 Todesopfer und machte 12.000 Kinder zu Waisen. Man mag sich fragen, warum ausgerechnet dieses kleine westafrikanische Land immer wieder so schwer gebeutelt wird – eine Frage, die kaum zu beantworten ist. Aber was wir tun können und wollen ist mithelfen, dass Not gelindert wird. Dass den besonders armen und benachteiligten Menschen Hoffnung und Hilfe zukommt durch folgende Projekte:

Hygiene an der Schule in Sierra Leone
Kinder essen an großem Tisch zusammen
  • Schülerförderung im ehemaligen Ebola-Hotspot

    Der bisher größte Ebola-Ausbruch forderte in den Jahren 2014 und 2015 mehr als 11.000 Todesopfer in Westafrika. Vor allem Kinder litten unter den Folgen. Allein in Sierra Leone schätzte man 12.000 Ebola-Waisen. Oft wurden sie Opfer von Vernachlässigung, Gewalt, Ausbeutung und Missbrauch. In zwei besonders betroffenen Dörfern in der Nähe der Stadt Lunsar begannen wir nach der Epidemie 30 Ebola-Waisen schulisch zu unterstützen und sie mit Kleidung, Schulbüchern und Schulmaterial zu versorgen. Bald zeigte sich jedoch, dass weitaus mehr Kinder Hilfe benötigten, auch solche, deren Eltern so arm sind, dass diese ihnen einen Schulbesuch nicht ermöglichen können. Daraufhin wurden weitere Kinder aus ganz unterschiedlichen familiären Hintergründen in das Projekt aufgenommen. Sie alle erhalten außer der schulischen Förderung kostenlose ärztliche Betreuung bei Krankheiten wie Erkältung, Fieber, Malaria, Typhus usw., ergänzende Verpflegung, Sport- und Spielangebote. Die Kinder werden durch eine persönliche Patenschaft unterstützt.

  • Schülerförderung in Mongegba

    In Mongegba, einer ländlichen Bergregion auf der Halbinsel von Freetown entstand 2014 eine kleine Grundschule für Kinder, die sonst wenig Chancen auf Bildung hätten, weil sie arbeiten müssen, um etwas zum Familieneinkommen beizutragen. Der Gründer, James Tucker, erklärt die Namensgebung: „Boi-Kambeh ist der Name meiner Mutter. Sie war die älteste von drei Geschwistern. Sie konnte nicht zur Schule gehen, denn sie musste Feuerholz sammeln, Gartenarbeit verrichten und die geernteten Produkte verkaufen, um damit ihren jüngeren Zwillingsschwestern den Schulbesuch zu ermöglichen. Somit lebte und starb sie als Analphabetin, trug aber zum Schulbesuch anderer bei.“ In Erinnerung an sie förderte James bedürftige und unterprivilegierte Kinder und gründete schließlich mit bescheidenen Mitteln die Boi-Kambeh-Grundschule, die wir nun als Inter-Mission unterstützen. Durch persönliche Patenschaften sollen die Kids mit Schulmaterial und Uniformen versorgt werden. Hinzu kommen ergänzende Verpflegung, Sport- und Spielangebote sowie Lehrerfortbildungen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Förderung von benachteiligten Mädchen, z.B. durch Bereitstellung von Monatshygieneartikeln oder Betreuung im Falle von leider oft verbreiteter sexueller Gewalt.

  • Schulförderung in Kadada

    Kadada ist ein sehr entlegenes kleines Dorf ganz im Norden von Sierra Leone. Selbst Kamakwie, die nächstgrößere Stadt, hat nur ein paar Tausend Einwohner. Zusammen mit zwei weiteren Dörfern teilen sich die Kinder in Kadada eine Grundschule. Hier fördert die Inter-Mission 50 Schulkinder und gewährleistet so die Finanzierung des Schulbetriebes. Die pädagogische Betreuung erfolgt durch ein engagiertes Team von Lehrerinnen und Lehrern. Die Einbindung in eine kleine, aber lebendige Dorfkirche vermittelt geistliche Perspektive. Im Rahmen dieses Dorfentwicklungsprojektes wird zudem für medizinische Hilfe sowie Lebensmittel, Schulmaterial, Schuluniformen und Hygieneartikel gesorgt. Weil durch diese Maßnahmen nicht nur einzelne sozial schwache Familien gestärkt werden, trägt eine persönliche Patenschaft für ein Kind zur Entwicklung des gesamten Dorfes bei.

  • Schülerförderung in Kingtom

    Im Jahr 1999 begann die Inter-Mission ihr erstes Projekt in Sierra Leone. In Kingtom, einem Stadtteil der Hauptstadt Freetown, wurden Kinder unterstützt, die der Bürgerkrieg zu Waisen gemacht und traumatisiert hatte. Durch Mitarbeiter der dortigen Baptistengemeinde erhielten sie emotionale Zuwendung und wurden schulisch sowie medizinisch versorgt. Inzwischen sind sie junge Erwachsene, von denen viele eine Berufsausbildung abgeschlossen haben und ihren eigenen Lebensunterhalt verdienen. Auch wenn der therapeutische Aspekt heute nicht mehr im Vordergrund steht, werden immer noch Mädchen und Jungen aus besonders armen Verhältnissen betreut. Sie erhalten eine neue Lebensperspektive, indem ihnen der Schulbesuch ermöglicht wird. In gemeinsamen Treffen wird zusammen gespielt, gelacht, gegessen, gebetet und eine Projektmitarbeiterin hat ein offenes Ohr für die Anliegen und Bedürfnisse der Kinder, die durch persönliche Patenschaften unterstützt werden.

Hygiene an der Schule in Sierra Leone
Kinder essen an großem Tisch zusammen
  • Blindenschule Makeni

    Etwas außerhalb von Makeni, der Hauptstadt einer der vier Provinzen von Sierra Leone (Northern Province), befindet sich die Bombali School for the Blind, eine von fünf Blindenschulen im ganzen Land. Nach dem Bürgerkrieg, in dem Makeni den Rebellen als Stützpunkt diente, waren die Nöte äußerst bedrückend. Es gab kaum etwas zu essen. Eine ausgediente Schlachthalle war Unterkunft und Unterrichtsgebäude zugleich. Seit mehreren Jahren jedoch wird sie nicht mehr benötigt, denn mit Fördermitteln des BMZ wurden sowohl eine Grundschule als auch ein Wohnheim gebaut. Persönliche Patenschaften tragen wesentlich zum Lebensunterhalt der etwa 70 Schülerinnen und Schüler bei. Da uns die schulische Förderung der sehgeschädigten Jugendlichen besonders am Herzen liegt, soll auf dem gleichen Grundstück im Rahmen eines weiteren vom BMZ co-finanzierten Projektes die erste inklusive Sekundarschule in Sierra Leone entstehen.

  • Lehrerpatenschaft

    Oft ist ein Mangel an Bildung sowohl die Ursache als auch die Folge von Armut. Diesen Teufelskreis in Sierra Leone zu durchbrechen, ist uns ein Anliegen. Zwar ist die sierra-leonische Regierung immer wieder um Verbesserungen im Bildungssektor bemüht. Aufgrund großer Defizite sowohl bei der Ausbildung als auch bei der regelmäßigen Bezahlung von Lehrkräften lässt die Qualität des Unterrichts jedoch zu wünschen übrig. Die Alphabetisierungsrate, d.h. der Anteil der Erwachsenen (ab 15 Jahren), die einen einfachen Text lesen und schreiben können, lag im Jahr 2018 bei 43,2%. Deshalb wollen wir mithelfen, die Bildungssituation in Sierra Leone zu verbessern. Eine Lehrerpatenschaft ist ein wesentlicher Beitrag für regelmäßige Gehälter und Weiterbildungsmöglichkeiten. So werden Bildungschancen für Kinder geschaffen und damit ein Aspekt der Armutsbekämpfung verwirklicht.

  • SEKUNDARSCHULE MAKENI

    Blinde und sehbehinderte Jugendliche haben in Sierra Leone bislang keine Möglichkeit, eine barrierefreie Sekundarschule zu besuchen, die ihren besonderen Bedürfnissen gerecht wird. Ein besonderes Projekt zur inklusiven Bildungsförderung von sehgeschädigten Sekundarschülerinnen und -schülern öffnet nun neue Türen. So soll zum einen durch die Errichtung eines Schulgebäudes eine adäquate Lehr- und Lernumgebung in inklusivem Setting geschaffen werden, das die Sekundarschulausbildung von sehenden und insbesondere sehgeschädigten Jugendlichen in Makeni verbessert bzw. ermöglicht. Zum andern sollen Lehrkräfte für die speziellen sonderpädagogischen Herausforderungen geschult und weitergebildet werden.

    Das Projekt wird mit Mitteln des BMZ (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) gefördert. Da jedoch der Eigenanteil nicht unerheblich ist, sind wir dankbar für einmalige oder regelmäßige Spenden.

  • PROJEKT FÜR SOWEIS – GEGEN GENITALVERSTÜMMELUNG

    Weltweit sind mindestens 200 Millionen Frauen von dieser grausamen, aber kulturell tief verwurzelten Menschenrechtsverletzung betroffen. Sierra Leone gehört zu den Ländern, in denen weibliche Genitalverstümmelung am weitesten verbreitet ist. Laut UNICEF wurden 90% der Mädchen und Frauen diesem Ritual unterzogen, meist vor dem 15. Lebensjahr. Zusammen mit unseren Partnern in Sierra Leone möchten wir uns dafür einsetzen, dass Mädchen vor diesem traumatisierenden, gesundheitsschädigenden und nicht selten tödlich endenden Eingriff bewahrt bleiben. Dies soll vor allem durch Aufklärungsarbeit geschehen sowie durch Umschulungsmaßnahmen und alternative Einkommensmöglichkeiten für Soweis (Beschneiderinnen). Ein erstes Projekt läuft von Mai 2021 bis Dezember 2023 in vier Dörfern.

Hygiene an der Schule in Sierra Leone
Kinder essen an großem Tisch zusammen

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